Intro der Woche: „The Crown“ (2016)

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Fan von „The Crown“ bin? Also nochmal: Ich bin Fan von „The Crown“. An der Serie stimmt nahezu alles. Allenfalls enttäuscht im Cast der blecherne Matt Smith etwas als Prince Philip, wohingegen Princess Margaret in ihrer unterdrückten Leidenschaft von Vanessa Kirby anbetungswürdig dargestellt wird. An anderer Stelle habe ich bereits über die Qualität der Drehbücher geschrieben: „Pornös oder nicht pornös?“ Das Timing der Dialoge, Dichte und Authentizität der Story sind überwältigend gut. Wen wundert’s? Drehbuchautor Peter Morgan hat für „Bohemian Rhapsody“ soeben den Oscar eingesackt, vorher war er auch für „The Queen“ und das Niki-Lauda-Biopic „Rush“ verantwortlich.

Auch beim Serien-Intro geht mir das Herz auf.

https://youtu.be/EQ9ftKMWTW4

Strenge und royale Opulenz vereinend passt es wie maßgeschneidert zur Serie über die ihrem Lande dienende Königin. Kein Wunder, komponiert hat dieses kleine Juwel Hans Zimmer. Und der wird sich ja wohl besonders viel Mühe gegeben haben, diesem Netflix-Meisterwerk eine würdige Ouvertüre zu spendieren.

Hat er? Hört euch das mal an…

Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Mir war dieses Stück namens „Cabala“ zufällig bei Youtube untergekommen, wo es in einem Clip ursprünglich Bilder von „Assassins Creed“ untermalte. Es gehörte aber nicht zum offiziellen Soundtrack von „Assassins Creed“. In einem Fan-Forum fand ich schließlich den anonymen Hinweis von jemandem, der von sich behauptete, zum Team von Hans Zimmer zu gehören: Hans Zimmers Company produziere eine Menge Musik, das meiste würde im Archiv landen, einige Stücke würden manchmal aber wieder hervorgeholt und fänden dann irgendwo Verwendung. So habe er auch diese Nummer als kleine Etüde komponiert, sie dann aber beiseite gelegt. Er habe keine Ahnung, wie „Boomerang/Cabala“ an die Öffentlichkeit geraten konnte, doch er zeigte sich geschmeichelt.

Nicht auszuschließen, dass „The Crown“ nur musikalische Konfektionsware ist: Ich liebe das Intro trotzdem. Rhythmische Strenge, dosiertes Pathos: Her Royal Highness could be amused.

Übrigens wurde auch in den Siebzigern schon gerne in die Archive gegriffen. Darüber verrate ich in der kommenden Woche mehr bei einem Ausflug nach North Yorkshire.

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