Ich weiĂź, was Sie jetzt denken, und Sie haben Recht: „Magnum“ ist so sehr Achtziger, mehr geht nicht. Ein Ferrari, ein Luxusanwesen auf Hawaii und viele coole SprĂĽche – das könnten die Zutaten fĂĽr eine typische Achtziger-Jahre-Yuppie-Serie sein. „Magnum“ war hinreiĂźend komisch, die Folge mit dem „Magnum-Higgins-Krieg, bei dem als Höhepunkt ein Modell der BrĂĽcke am Kwai gesprengt wird, ein Comedy-Highlight. Doch wie jeder Klassiker war auch „Magnum“ mehr als oberflächliche Unterhaltung: Es ging um Werte. Magnums Freunde waren ein Italo-Amerikaner, ein Eingeborener und T.C. als Afro-Amerikaner. Show don’t tell: Vielfalt war selbstverständlich. Vietnam war ein groĂźes Thema, denn Thomas Magnum und seine Freunde verband die Zeit des Militärdiensts in Vietnam, dieser dunkle Schatten war in der Serie stets präsent, und man ahnte immer: Die Erfahrungen dort mĂĽssen schrecklich gewesen sein. Das macht immer auch gute Unterhaltung aus: Ein klarer Wertekonsens, ohne politisch plakativ zu werden. Insofern war „Magnum P.I.“ ein Gegenentwurf zu „Rocky“ und „Rambo“ ab Teil 2.
Okay, damals habe ich das noch nicht verstanden, damals fanden wir diesen skurrilen Kosmos mit dem geheimnisvollen Robby Masters, John „Higgy-Baby“ Higgins und seinen beiden Jungs, den Dobermännern Zeus und Apollo, einfach nur mega-cool. Und das Intro war Sahne, die Musik ist so ikonisch wie Tom Sellecks fetter Pornobalken.
WeiĂźte Bescheid. Das Thema stammt von einem gewissen Herrn Post, der auch fĂĽr „Detektiv Rockford“ und das A-Team die Musik geschrieben hatte. Als Produzent und Autor zeichnete Donald P. Bellisario fĂĽr „Magnum P.I.“ verantwortlich, der von „Kojak“ bis „Navy CIS“ Fernsehgeschichte geschrieben hat. Das eint ihn und Komponist Mike Post: Was sie gemacht haben, ist legendär!