Intro der Woche: „Black Beauty“ (1972)

1973 war ich sieben und ich war nun mal ein Junge, weswegen ich im Fernsehen „Die Zwei“, „Mannix“ oder „Catweazle“ bevorzugte – „Black Beauty“ war fĂĽr Mädchen. Nicht dass mich solche Abgrenzungen damals interessiert hätten, so ein Steppke schaut, was er schaut. Ach, was schreib‘ ich, pfffz! – ich habe auch alle Folgen von „Sex and the City“ gesehen, während ich an „Die Monroe in mir“ schrieb. Aber damals waren Mädchen nun mal noch blöd und meine Pferdeerfahrung beschränkte sich auf eine Schnupperstunde auf dem RĂĽcken eines Ponys, auf dem kein GlĂĽck lag. Selbst fĂĽr ein Kleinpferd hatte es erstaunlich kurze Beine, die es aber nähmaschinenschnell bewegte, und nach dem Ritt auf dieser rasenden, vierbeinigen RĂĽttelmaschine habe ich kein Pferd mehr erklommen. AuĂźerdem war der Reitlehrer ein autoritärer Arsch.

Anyway, seither sind meine Sättel schmal und hart, von „Black Beauty“ habe ich nie auch nur eine einzige Folge gesehen.

Aber die Musik, die habe ich geliebt!

„Galloping Home“ von Denis King

Komponiert hat dieses kleine Schätzchen ein gewisser Denis King, der in den FĂĽnfzigern und Sechzigern mit seinem eigenen Gesangstrio recht erfolgreich war. Dann wurde er wohl sowas wie der Charlie Harper des Swinging London, komponierte Werbejingles und Titelmelodien. Nichts, was hängenbleibt. Bis auf „Galloping Home“, das Black-Beauty-Theme. Damit wurde er unsterblich. Danke, Mr. King.

Ich muss mich ĂĽbrigens korrigieren: Ich bin doch mal wieder geritten. Erstmals seit Jahrzehnten bin ich neulich wieder auf ein Pferd gestiegen, es war eine erste Annäherung und ihr ahnt es, ich tat es fĂĽr jene Frau, fĂĽr die ich auch die wundervolle Melodie von „Black Beauty“ als Klingelton gespeichert habe. Musikalisches Win-win: Wenn sie anruft, freue ich mich doppelt und dreifach. ?

Dank ihr weiĂź ich auch, dass Pferde ganz faszinierende Geschöpfe sind, die ich mehr und mehr kennen und schätzen lerne. Deswegen an dieser Stelle auch ein Buchtipp: „Das letzte Jahrhundert der Pferde: Geschichte einer Trennung“ von Ulrich Raulff. Dieses Buch erzählt „von den wichtigsten Helfern des Menschen, die einst unsere Gesellschaft prägten“, die aber heute aus unserem Alltagsleben verschwunden sind. Lesenswert!

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